Ich, der Igstadter Jupiter, begrüße Sie und freue mich, dass Sie zu unserer Website gefunden haben.
Es erwarten Sie hier:
- Aktuelles zu den Vorhaben des Vereins
- Interessantes zu Igstadt von A-Z
- Informationen zu Veranstaltungen
- Wissenswertes zum Verein
- Eine Fülle historischer Bilder
Warum ich Sie begrüßen darf und wer ich bin, erfahren Sie unter: Igstadter Jupiter. Eine gute Nachricht: Der Igstadter Jupiter gehört zu den Ausstellungsstücken des Stadtmuseums am Markt (SAM), Wiesbaden. Das Museum wurde am 11. September 2016 eröffnet und Jupiters jahrzehntelanges Dasein in einer Holzkiste fand hiermit ein glückliches Ende.
04. Mai 2024: Halbtagesexkursion nach Hochheim/Main. Abfahrt: 14 Uhr am Wasserturm, Igstadt. Stadtführung:15 bis ca. 17 Uhr, anschließend Einkehr in ein Hochheimer Weinlokal.
Nähere Informationen zum Ablauf und zur Anmeldung entnehmen Sie bitte nachstehendem PDF-Dokument. Der HGV freut sich über Ihre Teilnahme.
Die Siedlung in der Florian-Geyer-Straße
Zu Beginn der 1920er Jahre waren die Folgen des verlorenen Krieges noch überall spürbar. Die Inflation, der Verlust von Ersparnissen, die Wohnungsnot, zudem die fehlende Stabilität der jungen Weimarer Republik und die gewaltsamen Auseinandersetzungen von linken und rechten Gruppierungen, das sind nur einige Aspekte dieser unruhigen Zeit. Dennoch gab es in Igstadt Mut, Zuversicht und Selbstvertrauen. Am 10. April 1924 traf sich eine Gruppe von Personen im Igstadter Rathaus, die der Wohnungsnot durch ein ambitioniertes Bauvorhaben in Eigenregie ein Ende bereiten wollte. Dies war kein spontanes Treffen und es darf angenommen werden, dass es vor dieser Versammlung zahlreiche informelle Gespräche zur Vorbereitung gab. Bereits in der ersten öffentlichen Versammlung zu dem alleinigen Thema „Siedlungsbau“ fanden sich bauwillige, engagierte und letztlich auch risikobereite Menschen, die sich sofort eine Organisationsform gaben.
In dem Protokollbuch „Berichte der Versammlungen der Siedlervereinigung ‚Eigenes Heim‘, Igstadt“ ist zu lesen:
„1. Zusammenkunft:
Durch den allgemeinen Wohnungsmangel veranlaßt, beschlossen mehrere hiesige Mieter, am 10. April 1924 eine Versammlung im hiesigen Rathaus einzuberufen, um eine Siedlervereinigung zu gründen und
gemeinschaftlich mit gemeinsamen Fleiß und finanziellen Opfern den Wohnungsmangel zu beheben und sich ihr eigenes Heim zu zimmern. Die Versammlung war gut besucht, und ging sofort dazu über, den
Verein zu gründen und einen Vorstand zu wählen. Die Wahl hatte folgendes Ergebnis:
Vorstand: 1. Vorsitzender: Herr Lehrer Schimmel; 2. Vorsitzender: Herr Karl Horne; Schriftführer: Herr Emil Dehl; Kassierer: Herr Wilhelm Wagner; Bauleiter: Herr August Stemmler; Beisitzer: Herr
Franz Schlüter; Herr Karl Mai; Herr Adolf Füll
Daraufhin übernahm Herr Lehrer Schimmel die Geschäfte des Vereins und ließ auf einer Liste sämtliche Mitglieder eigenhändig einzeichnen. Es zeichneten sich 37 ein. Nun schlug Herr Schimmel vor,
den Verein eintragen zu lassen, was allgemein zugestimmt wurde. Auch wurde über das in Frage kommende Baugelände gesprochen und die Weinbergstücke hinter dem Turnplatz vorgeschlagen. Man kam sich
darüber überein, Herrn Architekt Vinz aus Bierstadt als Fachmann zuzuziehen und dessen Gutachten zu hören. Sodann sollte an die Gemeinde Igstadt um Beschaffung durch Kauf oder Tausch von
Baugelände herangetreten werden. Statuten mußten aufgestellt werden, und zwar wurden diese außer kleinen Änderungen nach dem Schema deren der Nordenstadter Siedlung verfaßt. An Monatsbeiträgen
wurden 50 Pfennig festgesetzt, das Eintrittsgeld mit 4.- Mark als genügend erachtet, sowie einen Baubeitrag von wöchentlich mindestens 3.- Mark zu erheben. Mithin war das Fundament dem Verein
gegeben und die Versammlung wurde geschlossen.
Schluß der Versammlung 11 1/2 Uhr.
v.g.u. AugSchimmel, Emil Dehl, Franz Schlüter“
Die folgenden Jahre
Mit der Vereinsgründung waren die Ziele für die folgenden Jahre formuliert. In knapp über 100 Zusammenkünften, jeweils sorgfältig protokolliert, wurde angestrebt, alle mit dem Bauvorhaben auftretenden Fragen und Probleme gemeinsam zu lösen. Einen ersten Erfolg erzielten die Siedler, als sie bei der Gemeinde die Zuweisung von Flächen im Distrikt „Schafweide“ am Wäschbach als Baugebiet erhalten konnten. Nach längeren Verhandlungen konnte man auch Einigkeit über den Kaufpreis/Rute, die Zahlungsmodalitäten und die Aufteilung der Erschließungskosten erwirken. In dem ersten Bauabschnitt sollten 16 Doppelhäuser und drei Einzelhäuser entstehen. Finanzierungsfragen drückten die Siedler ebenso wie Beschaffungsprobleme von Baumaterialien, die Wahl von geeigneten Handwerkern, die Bewertung von Angeboten, die Einhaltung von Terminen sowie die Überwachung der Ausführungsqualität.
Was ist das Besondere an der Siedlervereinigung „Eigenes Heim“?
Die Siedlervereinigung war ein rechtlich unabhängiger Verein, der in Eigenregie und Selbstverwaltung eigenen Wohnraum schaffen wollte. Durch die Einlagen seiner Mitglieder und seine Organisation ist er vergleichbar mit einer Genossenschaft. Bis auf den 1. Vorsitzenden, den Lehrer August Schimmel, waren die Mitglieder Arbeiter und Handwerker. Als Berufe sind Tüncher, Maurer, Schneider, Zimmermann, Schlosser, Spengler, Bahnarbeiter und Dachdecker zu lesen. Einige Siedler gehörten dem 1920 gegründeten Igstadter Gewerkschaftskartell an. Die Mitglieder des Vereins waren zu gegenseitiger Hilfe sowie zur Absolvierung von Arbeitsstunden verpflichtet. Diese Eigenleistung wurde mit 1 Goldmark/Stunde bewertet und als ein Element zur Bezahlung des Kaufpreises eingesetzt. Geriet jemand mit seinen Pflichtstunden in Verzug, wurde dies im Rahmen einer Vorstandssitzung angemahnt und sanktioniert. Die Mitglieder hatten einen Mitgliedsbeitrag und ein wöchentliches Baugeld zu zahlen, das immer wieder an die Kostensituation angepasst werden musste. Bereits in den ersten zwei Jahren wurde das wöchentliche Baugeld von drei auf zunächst vier, dann auf fünf Mark erhöht. Die wöchentliche Pflichstundenzahl betrug 15 bzw. 20 Stunden. Wie die Protokolle verdeutlichen, war die Umsetzung des Bauprojekts sehr zeitaufwändig und arbeitsintensiv, da im Grundsatz eine größtmögliche demokratische Beteilung der Mitglieder angestrebt war.
1925: Aus dem Erschließungsweg wird die Friedrich-Ebert-Straße
Am 9. März 1925 stellte das Gewerkschaftskartell, die spätere SPD-Fraktion, im Igstadter Gemeinderat den Dringlichkeitsantrag, die neue Straße zu Ehren des im Februar verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich-Ebert-Straße zu nennen. Dem Antrag wurde stattgegeben. 1933, als die Nationalsozialisten sogar den Wiesbadener Schlossplatz in Adolf-Hitler-Platz umbenannten, musste auch der Name des geächteten Sozialdemokraten in Igstadt weichen. Der fränkische Bauernführer Florian Geyer wurde der neue Namensgeber. Eine Zurückbenennung erfolgte nicht mehr, da es in Wiesbaden-Kloppenheim bereits eine Friedrich-Ebert-Straße gab und im Stadtbezirk Doppelbezeichnungen vermieden wurden.
Erste Rohbauten bereits 1925 und Auflösung des Vereins 1932
Während des Winters 1924/1925 wurden die Steine für die Häuser selbst hergestellt mit Unterstützung von Arbeitern aus dem „Notstand“ und ab dem Frühjahr wurde gemauert. In drei Etappen wurden im Juni, Juli und September 1925 die Doppelhäuser untereinander zugelost, die drei Einzelhäuser waren von dem Losverfahren ausgeschlossen. Im Juni 1928 berichtet das Wiesbadener Tagblatt über die Fertigstellung der 19 Häuser, dem ersten Bauabschnitt. Im Januar 1932 löst sich die Siedlervereinigung „Eigenes Heim“ auf. Der Grund hierfür waren Schwierigkeiten mit dem Notstandsdarlehen, für das die Vereinigung als Darlehensnehmerin eingetragen war. Hinter den Siedlern und ihren Familien lagen arbeits- und entbehrungsreiche Jahre. Hierfür entschädigen jedoch ihre schönen Häuser und die gute Gemeinschaft innerhalb der neuen Siedlung.
Der Heimat- und Geschichtsverein wird in einer Publikation Ende 2025 die Geschichte der Siedlervereinigung ausführlich dokumentieren.
01. September 2024: Stand am "Igstadter Super Markt"; 10 - 15 Uhr
14. September 2024: Tagesexkursion nach Darmstadt incl. Mathildenhöhe. Abfahrt: 8.45 Uhr am Wassertrum, Rückkehr: ca. 20.30 Uhr.
06. Oktober 2024: Naturkundliche Erlebniswanderung für Kinder und Jugendliche in der Igstadter Gemarkung; 14 - 16 Uhr
29. November 2024: Stand am Igstadter Adventsmarkt. Beginn 16 Uhr
Dezember 2024: Die Teilnahme am "Lebendigen Adventskalender" ist noch nicht terminiert.
Weitere Termine, insbesondere die Einweihung von Haustafeln, werden gesondert bekanntgegeben.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Teilnahme.
Leider wurden die Haushaltsmittel im Haushalt 2024 von der Stadtverordnetenversammlung für den Bau des Hauses der Vereine nicht genehmigt. Igstadt bleibt mit allen Kräften an dem Thema und trägt ohne Ermüdungserscheinungen - selbst nach 10 Jahren! - den Wunsch an die Stadt heran, so dass die Mittel im Haushalt 2025 freigegeben werden. Zumal die Planungen schon abgeschlossen sind.
Weitere Informationen:
Das Stadtteilprofil 2023 für Igstadt liegt seit Juni 2023 vor. Die Stadtteilprofile der vergangenen Jahre sind hinterlegt unter Igstadt A-Z, Stadtteilprofil.
Der Heimat- und Geschichtsverein freut sich darüber, wenn Menschen ihre Erinnerungen mit uns teilen, Fotos, Gegenstände und Texte zur Verfügung stellen oder uns mit familiengeschichtlichen Forschungsergebnissen bedenken, deren Anfänge viele hundert Jahre zurück nach Igstadt führen. Für all dies danken wir herzlich. So hat der Kloppenheimer Heimatforscher Harry Pflug seine Familientradition in Igstadt aufgespürt und darüberhinaus Interessantes aus alten Igstadter Urkunden zusammengestellt. Auf seine Veröffentlichungen sei in der angehängten PDF-Datei verwiesen.
Freitags ab 17 Uhr traf man sich seit März 2015 bei trockenem Wetter in Igstadt "auf der Linde", Hauptstraße. Das letzte Treffen war am 17. März 2017, denn in der folgenden Woche wurde mit den Bauarbeiten für die Schulerweiterung begonnen. Wir sagten dem nun abgesperrten Lindenplatz für knapp zwei Jahre "adieu".
Die lieb gewordene Tradition der Freitagstreffen wurde fortgeführt am Dorfbrunnen in der Bornstraße. Premiere war am Freitag, 24. März 2017.
Seit 2010
sprudelt der ehemalige "Kerchborn" in dieser schön gefassten Quelle und die Bänke laden zum Verweilen ein. Ab November 2018 traf man sich wieder auf dem Lindenplatz. Ab 25. Januar 2019 wiederum
am Brunnenplatz wegen der Restaurierung der Denkmäler auf dem Lindenplatz. Die Restaurierung der Denkmäler wurde im Juni 2019 abgeschlossen und einige Monate später wurden auch die Bänke wieder
aufgestellt. Der Freitagstreff blieb dennoch am Brunnenplatz. Immer wieder mussten ab März 2020 die Treffen wegen der Corona-Maßnahmen ausfallen. Aber nun sind diese wieder möglich. Die
wöchentlichen Treffen haben sich zu einem regen Austausch zur Igstadter Ortsgeschichte entwickelt. Alle Interessierte sind willkommen.
"Die Geschichte soll nicht das Gedächtnis beschweren,
sondern den Verstand erleuchten." Ephraim Lessing