Exkursion nach Herborn und zur Kubacher Kristallhöhle

Die 1000-jährige Stadt Herborn am Fuße des Westerwaldes war ein Ziel der diesjährigen Ganztages-Exkursion des Vereins. Über 30 Mitglieder starteten  recht früh und bei herrlichem Ausflugswetter. Für die meisten ist Herborn nicht unbedingt eine Stadt, die besichtigt werden muss, vielfach kennt man sie nur von der Autofahrt über die Sauerlandlinie oder man erinnert sich an den Tanklastzugunfall von 1987.

Ein Stadtrundgang unter kompetenter Führung eines Vorstands des dortigen Geschichtsvereins hat den Teilnehmern aber ein komplett anderes, interessantes Bild der Stadt vermittelt. Die Führung war kurzweilig, gut gewürzt mit Anekdoten und einigen wahren Geschichten, die man glauben konnte, aber nicht unbedingt musste. Herborn erhielt bereits 1251 die Stadtrechte. Die Landesherrschaft in Herborn und seinem Raum übten Grafen, Fürsten und zuletzt Herzöge von Nassau aus, von etwa 1200 bis 1866. Heute gehören das auf dem Kirchberg angesiedelte Schloss, die Gebäude der Hohen Schule und hunderte von meist prächtig renovierten Fachwerkhäusern zu den Bauten, die das Stadtbild prägen. Charakteristisch für Herborn sind die hohen Fachwerkhäuser, viele davon sind als Doppelhäuser, in einem Fall sogar als Dreifachhaus errichtet, um Platz zu sparen. Das Schloss beherbergt heute das Theologische Seminar zur Ausbildung von evangelischen Pfarrern. Auf kultur- und geistesgeschichtlichem Gebiet hat die Stadtgeschichte eine ziemliche Bedeutung, hier war von 1584 bis 1817 der Sitz einer Hochschule. Diese „Hohe Schule“ war zwar keine Universität, hatte aber die vier klassischen Fakultäten, die mit anerkannten Wissenschaftlern besetzt waren. Die Blütezeit der Schule fällt in die Zeit 1584 bis 1626, danach bestand sie bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts als kleine Landesuniversität weiter. Ein Besuch im Heimatmuseum gab einen vertiefenden Einblick in das Wirken von einigen bedeutenden Professoren, deren Werke und das damalige Studentenleben. Über Berg und Tal, kurvenreiche Straßen ging die Fahrt über Braunfels, Weilburg zur Kubacher Kristallhöhle, der zweiten Reisestation. Der Zugang zu der 170m langen Höhle führt über 347 Treppenstufen zunächst in eine Tiefe von 85m zu einem ersten Raum, der „Kapelle“. Weitere 55m tiefer wird die Kristallhöhle erreicht. Der erste Raum ist hier der 23m hohe „Dom“. Einzigartig sind die unzähligen Kristalle und die wie Perlen glänzenden Sinterbildungen, denen die Höhle ihren Namen verdankt. Nach diesen Bergsteiger-Aktivitäten gab es natürlich noch vor der Rückfahrt die wohlverdiente Gipfelrast.

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Das Igstadter Wappen