Urpferdchen und schimmernde Käfer. Der Heimat- und Geschichtsverein besucht die Grube Messel.

Sommerliche Temperaturen wie vor 47 Millionen Jahre ließen an diesem Samstag erahnen, wie das Klima zur Zeit der Entstehung der Fossillagerstätte Grube Messel gewesen sein musste. Damals wurde die Idylle des tropischen Regenwaldes durch eine Vulkanexplosion zerrissen.

Glutflüssiges Magma war in Kontakt mit Grundwasser gekommen und hatte durch die Explosion einen riesigen Krater in die Landschaft gesprengt, der sich nach und nach mit Wasser füllte. Der Messel-See war entstanden. Tiere und Pflanzen wurden in die Ablagerungen des Sees eingebettet, die die Wissenschaftler heute aus dem Ölschiefer, dem ehemaligen Seeboden, heraus präparieren. Das, was die 43 Teilnehmer der diesjährigen Halbtagesfahrt des Heimat- und Geschichtsvereins Igstadt beim Besuch des Welt-naturerbes Grube Messel erfuhren, versetzte den einen oder anderen in Erstaunen. Bei der Führung in das Grubengelände wurde die spannende Geschichte der Grube Stück für Stück lebendig. Die Kinder der Teilnehmergruppe erwiesen sich als hervorragende Spurensucher beim Entdecken erster Ölschieferstücke. Die aus einem verschlossenen Container hervorgeholten Original-Fossilien wurden mit Ehrfurcht betrachtet und herumgereicht. Einen kleinen Ausschnitt der Fossilfunde konnte beim anschließenden Rundgang im neu erbauten Besucherzentrum bestaunt werden. Die hohe Zahl und die einzigartige Erhaltung der Fossilien führte 1995 zur Anerkennung als UNESCO-Welterbe. Berühmtheit erlangten die Urpferdchen und das weltweit älteste Halbäffchen "Ida", aber auch Krokodile, Schlangen und Schildkröten. Als besonderes Highlight rundete die animierte Fahrstuhlfahrt in das Bohrloch der über 400 Meter tiefen Forschungsbohrung das Besuchsprogramm ab. Im idyllischen Biergarten einer nahe gelegenen Gaststätte am Steinbrücker Teich stärkten sich die Teilnehmer, bevor es wieder zurück nach Igstadt ging.

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