Der Heimat- und Geschichtsverein besucht Seligenstadt

Die diesjährige Halbtagesfahrt des Heimat- und Geschichtsvereins führte in das altehrwürdige Städtchen Seligenstadt mit seinem Kloster, seinen vielen schönen Fachwerkhäusern und der idyllischen Altstadt. Seligenstadt liegt am Unterlauf des Maines, der hier die Grenze zwischen Hessen nach Bayern markiert. Die Stadt wurde geprägt von Einhard, dem Biographen Karls des Großen, dem vielseitig begabten Politiker, Künstler und Gelehrten.

Für seine umfangreichen Dienste am kaiserlichen Hof, erhielt Einhard das Dorf Seligenstadt von Ludwig dem Frommen. Bereits 830 begann Einhard mit dem Bau einer karolingischen Pfeilerbasilika. Das prachtvolle Bauwerk, das weit über die Stadtgrenzen hinaus sichtbar ist, war das erste Ziel der knapp zweistündigen Stadtführung. Mit dem Ehepaar Kurz aus Seligenstadt hatte der HGV einen Volltreffer gelandet. Den beiden sehr kompetenten Führern gelang es, die geschichtlichen Hintergründe und die eine oder andere Anekdote in kurzweiliger Form zu präsentieren und damit die Teilnehmer zu fesseln.

 

Aufgeteilt in zwei Gruppen führte die Besichtigung über den Friedhof, vorbei an der Basilika zum Klostergarten. Leider konnte das Innere der Basilika wegen zwei Hochzeitsgottesdiensten nicht besichtigt werden. Dafür entschädigte jedoch der Spaziergang durch die prachtvolle mittelalterliche Gartenanlage. Der mit sehr viel Liebe und großem Wissen angelegte Garten mit seinen Tausenden von Blüten und Heilpflanzen gilt als einer der schönsten Klostergärten in Deutschland. Auch unsere heimischen Apfel- und Birnensorten, die als Spalierobst gepflegt werden, haben ihren Platz im Reigen der Nutzpflanzen. Sehenswert war auch die restaurierte alte Mühle auf dem Klostergelände, wo man heute das herzhafte Klosterbrot kaufen kann. Am ältesten Gebäude der Stadt in der Nähe des Marktplatzes endete die Führung. Durch den Regen, der den Genuss des Stadtrundgangs etwas trübte, trieb es die Teilnehmer nach Verabschiedung des Stadtführer-Ehepaares in eines der Kaffees am Marktplatz. Bei Kaffee und anregenden Gesprächen verging die Zeit wie im Flug. Alle zusammen trafen sich wieder zum Abendessen im Traditionslokal "Zum Riesen". Bei herzhaften Gerichten und Seligenstadter Bier ließ man den Tag Revue passieren. Alle waren sich einig, dass sich die vielen sehenswerten Gebäude der Stadt und deren Geschichte unmöglich an einem Nachmittag erkunden ließen. Es würde sich lohnen, das Städtchen noch einmal zu besuchen. Vielleicht auch mal mit dem Schiff auf dem Main von Frankfurt aus.

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Das Igstadter Wappen