Exkursion nach Worms und zur WeinAromaMeile Alsheim

Worms und die WeinAromaMeile Alsheim waren die Ziele der diesjährigen Tagesexkursion des Heimat- und Geschichtsvereins Igstadt. Bei der Stadtführung in Worms lernten die Teilnehmer nicht nur Historisches, sondern auch viel über Zwischenmenschliches, das den Lauf der Stadtgeschichte immer wieder beeinflusste. Zahlreiche Skulpturen und Denkmäler weisen in Worms auf die Nibelungen hin. Am Siegfriedbrunnen wurde die Sage, gewürzt mit der einen und anderen Anekdote, in Erinnerung gerufen. Von dort ging es zum Lutherdenkmal und vorbei an der römerzeitlichen und mittelalterlichen Stadtmauer zum Jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“. Der älteste erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1076. Damit ist der Wormser Judenfriedhof der älteste erhaltene jüdische Friedhof nördlich der Alpen. Natürlich wurde auch der Dom besucht, bevor es zum Mittagessen in ein Brauhaus am Rheinufer ging.

Gut gestärkt begab man sich anschließend in nördlicher Richtung zu Weinort Alsheim. Hier wurden die Igstadter vom 1. Vorsitzender des Verkehrsverein Alsheim Hans-Günter Kissinger mit einem Perlwein empfangen. Mit Unterstützung von zwei weiteren Winzern folgte die Führung entlang der WeinAromaMeile. Der Name „WeinAromaMeile“ bezieht sich auf die unterschiedlichsten Aromen der am Weg angebauten Rebsorten. Davon konnten sich die Teilnehmer bei einer „Geruchsprobe“ überzeugen.

In vier abgedeckten und schwarz getönten Gläsern mussten die verschiedenen Aromen erkannt werden, was für den einen oder anderen eine echte Herausforderung darstellte. Den feinen Nasen der Teilnehmerinnen hatten die männlichen Teilnehmer auch bei der anschließenden Weinverkostung nur wenig entgegen zu setzen. Bei der Terroir-Weinprobe mit Weinen der Region auf Rotliegend-Tonstein, Kalkstein und Löss gab es allerdings kein eindeutiges Votum. Einig war man sich darüber, dass ein Wein vor allem schmecken sollte. Auf dem weiteren Spaziergang entlang der Hangkante mit wunderschönem Blick auf die Rheinebene erfuhren die Igstadter auch etwas über das „Sexualleben der Rebe“. Mit seinem Spezialgebiet Rebzüchtung konnte Herr Kissinger souverän die vielen Fragen beantworten. 

Die Führung endete an der Kirchenruine Maria Magdalena in Hangen-Wahlheim. In dem liebevoll restaurierten Gemäuer durften die Teilnehmer auch die Glocke läuten, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Das abschließende gemütliche Beisammensein fand im alten Kelterhaus von Alsheim statt. Im wunderschön hergerichteten Gewölbekeller wurden die Erlebnisse des Tages bei Flammkuchen und Wein ausgetauscht, wodurch sich der Aufbruch in Richtung Igstadt auf angenehmste Weise verzögerte. 

Michael Weidenfeller

Das Igstadter Wappen