Sie waren unsere Nachbarn

"Sie waren unsere Nachbarn." Szenische Lesung des Igstadter Scheunentheaters nach Recherchen des Heimat- und Geschichtsvereins Igstadt im Rahmen der Wiesbadener Gedenktage "Erinnern an die Opfer" als filmische Aufzeichnung. Seit Juni 2021 liegt auch eine englischsprachige Version vor. Die Aufzeichnungen sind entstanden, da wegen der Corona-Pandemie Präsenzveranstaltungen nicht möglich waren. Die Inszenierung der Lesung und die Aufzeichung sind unter Corona-Bedingungen entstanden.

„Meine Geschichte ist schnell erzählt: (...) Am 29. August 1942 waren wir an der Reihe. Wir wurden nach Auschwitz transportiert. Ich wurde im Außenlager Cosel von meinen Eltern getrennt. Wir haben uns nie mehr gesehen. Meine Eltern wurden in Auschwitz ermordet. Ich wurde nur 14 Jahre alt. (geht ab)

Es war ein Igstadter Konfirmand, der dem ermordeten Herbert Schiffer wieder eine Stimme gab. Über das Leben von Bella, Hermine, Julie, Julius, Karl und Hellmuth Löwensberg berichteten Mitglieder des Scheunentheaters. Sie verknüpften hierbei die Gesetze und Verordnungen der NS-Gewaltherrschaft, die zu Ausgrenzung, Entrechtung, Enteignung, Emigration, Deportation und Ermordung führten, mit den jeweiligen Lebensläufen. Hierdurch entstand ein dichtes Bild der damaligen Zeit, tief berührend und informativ zugleich.

Mit der szenischen Lesung „Sie waren unsere Nachbarn“ beteiligte sich das Igstadter Scheunentheater an den Gedenktagen der Landeshauptstadt Wiesbaden „Erinnern an die Opfer“ anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945.

Das Igstadter Wappen