Es ist eine schöne Tradition, dass der Heimat- und Geschichtsverein im Rahmen des "Lebendigen Adventskalenders" ein Türchen öffnet. Wir waren zu Gast im Hof der Familie Barth, Hauptstraße. Aufgrund des Regenwetters wurde das Türchen in die weihnachtlich dekorierte Scheune verlegt, in der knapp 40 Gäste den Ausführungen von Michael Weidenfeller zu dem Thema "U(h)rzeit: Das alte Ziffernblatt der Kirchturmuhr" folgten. 1772 erhielt die Kirche ihre erste Uhr und erst 1934 findet die Uhr bzw. das Ziffernblatt wieder eine Erwähnung in alten Dokumenten. Das in der Scheune gezeigte Ziffernblatt wurde 1934 montiert und 1989 im Zuge von Renovierungsarbeiten abgenommen. Sehr nachdenklich stimmte die Verbindung, die Michael Weidenfeller zwischen dem Ziffernblatt und der Erd- und Menschheitsgeschichte herstellte. Anhand der Stundeneinteilung erläuterte er, dass der Mensch erst in der letzten Minute den Planeten betrat. "Der Erde ist es letztlich gleichgültig angesichts der langen Erdgeschichte, was der Mensch mit ihr macht, aber den Menschen darf es nicht gleichgültig sein, was sie mit der Erde, jetzt eine Sekunde vor 12, machen." Bei Glühwein und Plätzchen wurde auch die von Ingrid Dahl vorgetragene Friedensbotschaft von Peter Rosegger aus dem Jahr 1917 diskutiert, die heute so aktuell ist wie damals. Das Gedicht ist in der beigefügten PDF-Datei nachzulesen.